PRESSE
TIME, 2024
Dansercanalhistorique.fr / Von Philippe Verrièle – 14. Juni, 2024 / Festival Tours d’Horizons – CCN Tours
https://dansercanalhistorique.fr/?q=content/time-de-michele-murray-tours-d-horizons
Mit TIME bekräftigt Michèle Murray in einem meisterhaften Stück ihre Verbindung mit dem abstrakten amerikanischen Tanz.
…TIME ist sehr gut nach einer Logik der Akkumulation und anschließenden Des-Akkumulation der Interpreten strukturiert und gehört zu dem, was man als abstraktes Stück bezeichnen kann. Eine leere Bühne, aber von großen, klaren Farbflächen mit leicht diffusen Rändern bewohnt, die durch die Beleuchtung von Catherine Noden noch hervorgehoben werden, signalisieren eine Art Inspiration à la Mark Rothko (1903-1970), wenn auch weniger systematisch. Schon der Auftritt von zwei Tänzern im hinteren Teil der Bühne verdeutlicht dass eine erzählerische Absicht nicht gewollt ist. Sie bewegen sich nach vorne. Sie stellen sich im hinteren Teil der Bühne. Diagonale in striktem Einklang und Vorwärtsbewegung zum vorderen Teil der Bühne. Abfolge von sehr ausgefeilten Patterns oder choreografischen Rastern, geprägt von der inneren Geschmeidigkeit der Bewegung bis zum Stillstand; dann beginnt ein neues Pattern, das sich stark vom vorherigen unterscheidet. Die Geste fügt sich in diese Konstruktion ein, die der Ausarbeitung des Patterns viel Raum lässt, ohne den Bewegungsfluss einsetzen zu lassen (im Gegensatz zu dem, was beispielsweise eine Anne Teresa De Keersmaeker tut)…
DANCEFLOOR, 2024 / Erweitertes Auftragswerk mit dem CCN – Ballet de Lorraine
Ouvert aux publics / By Laurent Bourbousson – July 6,2024
[VU] Montpellier Danse : ATK et Michèle Murray, deux grandes chorégraphes
Montpellier Danse: ATK und Michèle Murray, zwei große Choreografinnen.
Il Cimento dell’Armonia e dell’Inventione, die neue Kreation der belgischen Choreografin Anne Teresa de Keersmaeker, und Dancefloor von Michèle Murray für das CCN – Ballet de Lorraine, brachten den Tanz an einem Abend beim Festival Montpellier Danse zum Strahlen.
Michèle Murray schenkt dem Ballet de Lorraine einen atemberaubenden Dancefloor
In dieser Kreation wird Michèle Murray zur Dirigentin der 24 talentierten Performer, von denen einer talentierter ist als der andere. Die Jugend des Balletts explodiert auf der Bühne der Agora in einer choreografischen Partitur aus unzähligen Bewegungen und einer elektroakustischen Komposition von Gerome Nox.
Die Choreografin ruft nicht nur einen einzigen Tanz auf, sondern eine ganze Reihe von Strömungen und Genres, die die Körper der 24 Darsteller beleben und so die Exzellenz des Ballet de Lorraine zum Ausdruck bringen. Jede/r Tänzer:In verkörpert sein/ihr Engagement auf der Bühne mit Präzision und Aufrichtigkeit. Sie sind brillante Talente und bringen den Agora Theater zum Leuchten.
…Dancefloor erzählt von den Hoffnungen, der Liebe, dem Schmerz und dem Lebenswillen der heranwachsenden Generation. Die Darsteller beleben die Erwartungen und Sehnsüchte, die wir als junge Menschen hatten und die wir vielleicht im Laufe unseres Lebens verloren haben. Sie sind der Optimismus, den wir uns bewahren müssen, um uns einen Weg durch den Dschungel zu bahnen, zu dem unsere Welt geworden ist.
Midi Libre / Von Jéremy Bernède – 3. Juli, 2024
DANCEFLOOR, erweiterte Kreation 2024 mit dem CCN – Ballet de Lorraine Montpellier Danse 2024 /strong>
https://www.midilibre.fr/2024/07/03/montpellier-danse-le-ballet-de-lorraine-enflamme-le-dancefloor-pour-la-choregraphe-michele-murray-12057700.php
Montpellier Danse: Das Ballet de Lorraine entflammt den Dancefloor für die Choreografin Michèle Murray. Eine neue erweiterte Kreation von Michèle Murray für die vierundzwanzig Tänzer:Innen des Centre chorégraphique national-Ballet de Lorraine.
…Eine elektrisierende Komposition, die die gestischen, technischen und sinnlichen Möglichkeiten einer virtuosen Jugend umfasst.
…Michèle Murray arbeitet unermüdlich mit Schleifen aus langsamen Gesten, der Wiederholung kurzer Motive, wie verschiedene Arten körperlicher Alliterationen, sowie mit Ton- und Zeitbrüchen. Es gelingt ihr, die Schönheit des Gruppentanzes und des gemeinsamen Vibrierens zu beschreiben, ohne jemals die gleichzeitig höhere und innere Schönheit des Einzelnen in seiner tanzenden, wirbelnden, ruhenden oder einfach lebendigen Einzigartigkeit zu verlieren.
…Man möchte DANCEFLOOR wiederholt erleben, ja, wir sollten wieder hingehen.
Lokko.fr / Von Gérard Mayen – 7. Juli, 2024
Michèle Murray et Dimitri Chamblas : un festival des Américains.e.s de Montpellier
Michèle Murray und Dimitri Chamblas: Ein Festival der Amerikaner in Montpellier
Am 2. und 3. Juli wurde das Publikum, in einem Stück, das vielleicht zu sehr auf eine volle Stunde ausgedehnt wurde, durch ein unaufhörliches Spiel von verstohlenen Auftritten berauscht, um einen großen Nebel von molekularen Körperpräsenzen zu entfalten Nie wird das Auge des Betrachters auf ein obligatorisch vorherrschendes Motiv fixiert. Das Vielfältige und Verschiedene pulsiert unaufhörlich, in einer Welle von individuellen Partituren (nicht zu verwechseln mit Egos oder Charakteren). Im Wechselspiel der Muster, Linien und Ausbrüche zeichnet sich ein ganzes Universum in einer sich steigernden Bewegung ab, die umso mächtiger ist, als sie nur sehr flüchtig auf Unisonos eingeht.
Wenn man einen solchen Grad an eleganter Vibration erreicht hat, kann man nur daran denken, dass zehn Meter entfernt, in einem anderen Teil des Agora Theater, Cunninghams Asche nach seinem Tod verstreut wurde…
DANCEFLOOR, 2023 / Auftragswerk mit dem CCN – Ballet de Lorraine
L’œil d’Olivier / Olivier Frégaville Gratian d’Amore – 3. April, 2023 / Das Ballet de Lorraine in seiner ganzen Vielfalt
…Michèle Murray schöpft ihre Inspiration aus der Energie des Dancefloors und skizziert das Leben der Clubber, dieser Nachtvögel, die allein oder zu mehreren jeden Abend ihr Dasein im Rhythmus der Beats und des Lichtwechsels spielen. Die französisch-amerikanische Choreografin mit Arbeitsort Montpellier hat ein anspruchsvolles Werk geschaffen, ein leuchtendes Gruppenstück, in dem jedes Element seinen Platz hat und dem Ganzen seine Kraft und seine viszerale Schönheit verleiht. Sie wurde von Merce Cunningham, bei dem sie ihre Ausbildung absolvierte, inspiriert und flößt ihrer Tanzprosa eine Leichtigkeit und eine Reinheit der Linien ein, die aus besonders reinen Pliés, Déroulés und Jetés bestehen. Auf der Bühne bilden sich die Paare und lösen sich auf. Alle Bewegungen und Gesten sind perfekt fließend. Das „Corps de Ballet“ strahlt im Einklang mit Michèle Murrays feiner und strenger Arbeit über die Bühne und beweist einmal mehr seine Exzellenz.
Danses avec la plume / Von Claudine Colozzi – 7.April 2023 / Ballet de Lorraine :Michèle Murray und Adam Linder
…Zusammen bilden beide Stücke einen Abend, der zwei intelligente Handschriften hervorhebt, welche die Gruppe zur Geltung bringen, ohne die Individualität auszulöschen.
…Zugleich Herausforderung und Freiraum, wird dieser Dancefloor von den einzelnen Performer:Innen auf unterschiedliche Weise bespielt, indem sie sich diese fein ziselierte Partitur aneignen. Tanz, Musik, Licht, alles wird mit großer Kohärenz ineinander verwoben.
…Der elektroakustische Sound von Komponist Gerome Nox lässt auf dem Dancefloor eine fluktuierende Atmosphäre entstehen, die die Tänzer:Innen wie schwerelos erscheinen lässt. Sie trägt wesentlich zur Stimmung des Stücks bei, die jedem einzelnen Performer und Performerin perfekt entspricht. Die Chemie zwischen dem Ensemble und der Choreographin hat offensichtlich gestimmt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir DANCEFLOOR auf Tournee wiedersehen werden.
Dansercanalhistorique.fr / Von Marjolaine Zurfluh – 1. April, 2023
https://dansercanalhistorique.fr/?q=content/le-programme-2-du-ccn-ballet-de-lorraine
(Adam Linder und Michèle Murray…) Mit diesem erlesenen Programm und einer Spitzenkompanie zeigt das Ballett de Lorraine einmal mehr seine Exzellenz und reißt das Publikum mit.
Sceneweb.fr / Von Belinda Mathieu – 5. April, 2023
https://sceneweb.fr/adam-linder-et-michele-murray-deux-creations-pour-le-ballet-de-lorraine/
…Dank einzigartiger Bewegungstexturen, Klangatmosphären und choreografischen Handschriften entführen uns DANCEFLOOR und Acid Gems in zwei Nachtclubs mit markanten Welten, in denen die Codes des Clubbings in die choreografische Komposition einfließen. Ein Blick in die Zukunft des Balletts?
(Michèle Murray) Das Ganze könnte eine Afterparty-Vision zwischen Chaos und Anmut sein.
…Diese beiden Clubbing-Ballette skizzieren eine Zukunft des Ballett-Genres. Die Soundscapes sind Elektro, das Bühnenbild besteht aus farbintensivem Licht und die Choreografie webt geschickt eine Vielzahl von Stilrichtungen ein.
L’Amuse Danse! / Von Geneviève Charras – 20. August 2024
https://genevieve-charras.blogspot.com/2024/08/montpellier-danse-2024-traces-et-signes.html
Ein Tanzfestival hinterlässt Abdrücke und Spuren, setzt Zeichen und spiegelt sich in „dem See“ wider, der im Gegensatz zur Aussage von Jean Cocteau nie ausgetrocknet werden darf.
Danceclub
Michèle Murray überrascht mit „Dancefloor“ im Théâtre de l’Agora. In „Gesellschaft“ der Tänzer:Innen des CCN Ballet de Lorraine (Leitung Petter Jacobsson), in der Abenddämmerung, während die Tänzer:Innen nach und nach die verschiedenen Ebenen des Theaters unter freiem Himmel erobern. Sie erscheinen von den Gängen aus, während das natürliche Licht zu dieser wunderbaren Stunde noch wechselt. Die weiße Bühne ist nackt: Nüchternheit ist gefragt. Wie freie Elektronen tanzen sie, isoliert, mit freien Gesten, eigenständig. Ballettvokabular, alle virtuos und enthusiastisch. Sehr pasolinische Duos verbinden sie: Schönheit und Einzigartigkeit, intime Wildheit und Verbundenheit. Die Lichtstimmungen beleuchten und verstärken das Ganze. Wie Salven, die in den Raum geschossen werden, verschlingen sie den Raum, in dem sie im Einklang mit einer einzigartigen Choreografie sind. Zwischen Chorus und Isolation, zwischen klassischer Tanzsprache und zeitgenössischem Einfallsreichtum.
EMPIRE OF FLORA, 2022
Toute la culture | Von Gerard Mayen – 2. Juli, 2022
https://toutelaculture.com/spectacles/danse/lumineuse-tenacite-de-michele-murray-a-montpellier-danse/
Michèle Murrays leuchtende Beharrlichkeit beim Tanzfestival Montpellier Danse
Intelligenz der Komposition und Intelligenz der tänzerischen Performance durchleuchten EMPIRE OF FLORA, das neue Stück der Choreographin aus Montpellier.
… EMPIRE OF FLORA scheint wunderbar bemeistert, auf dem Höhepunkt einer intelligenten Komposition. Aber genauso gut ergibt sich daraus eine einfach strahlende und unbeschwerte Textur.
… Wenn wir uns auf Merce Cunningham beziehen, denken wir an seine Aussage, dass er es vorzieht, auf der Bühne Vorrichtungen zu entwickeln, die es der Schönheit der Welt ermöglichen, sich zu offenbaren, und nicht versucht, der Bühne Formen aufzuzwingen, die die Schönheit darstellen sollen. Das ist es, was man in EMPIRE OF FLORA spürt, und das liegt an der feinfühligen Intelligenz der tänzerischen Interpretation (und damit auch an der tänzerischen Leitung), die dieser Choreografin eigen ist. Sie betont gerne das große Vertrauen, das die künstlerisch sehr reife Beziehung zwischen den vier jungen Männern und ihr selbst kennzeichnet…
Revue OFFSHORE/ Von Jean Paul Guarino – Juli 2022
Décidemment une éclectique programmation, et c’est tant mieux – Montpellier Danse 2022, suite
Neben WILDER SHORES, ihrem bereits erfolgreichen Stück aus dem Jahr 2020, beweist Michèle Murray mit ihrer jüngsten Kreation EMPIRE OF FLORA ihre nach wie vor starke Verbundenheit mit der choreografischen Kunstform und eine respektvolle Emanzipation von ihrer Geschichte.… Michèle Murray liebt den vielfältigen Tanz, und dieser ist liebevoll choreografiert. Es gibt auch Pausen, um jede Narration zu vermeiden und bei ihrem Thema, dem Tanz, zu bleiben. Bis zum Ende hält die Körperbeherrschung, die einer Komposition unterworfen ist, die keine Syntax zu haben scheint, aber ihre eigene Logik besitzt, dem Überschwang und der vitalen Lyrik des musikalischen Strudels stand, um ihre eigene Kraft besser durchzusetzen, bis zum Gegenlicht, bis zur einbrechenden Nacht.
Ich, der ich mich nur selten mit Technik und Personen beschäftige, möchte auch dieses Mal die feine Beleuchtung von Catherine Noden, die Qualität des Sets von Lolita Montana und die unerwartet zarten Gefühle dieser vier seltsamen Tänzer, die wie von irgendwoher zu kommen scheinen, hervorheben.
RES MUSICA MAGAZINE / Von Delphine Goater – 2. Juli, 2022 / Montpellier Danse, clubbing or not clubbing
https://www.resmusica.com/2022/07/02/montpellier-danse-version-clubbing-or-not-clubbing/
Zwei Säle, zwei Stimmungen, Reminiszenzen an Clubbing und Party, beim Montpellier Danse Festival, mit 2019, Ohad Naharins Kreation für die Batsheva Dance Company, und EMPIRE OF FLORA von Michele Murray. Michele Murray bringt das Maskuline in den Club.
… Vier sehr gute Tänzer, vier verschiedene Männlichkeiten auf der leeren Bühne. Mit großer Aufmerksamkeit für jede Geste, Bewegungsqualität und feliner Energie messen sich die vier Tänzer, treten gegeneinander an und vergleichen sich, wie bei einer Modenschau. Neben ihnen mixt die DJane ein Set, dessen Intensität zunächst ansteigt und dann wieder abnimmt. Es liegt eine gewisse Eitelkeit in dieser faszinierenden Parade der männlichen Äußerlichkeiten, von der Pose bis zur Haltung. Doch Michèle Murray gerät nicht in diese Falle, sondern hält die Lupe in unerschütterlicher Objektivität auf die einzige Bewegung gerichtet.
Spintica.fr / Von Marie Reverdy – Juli 2022
Nach WILDER SHORES, das bei der 41. Ausgabe des Festivals Montpeller Danse gezeigt wurde, setzt Michèle Murray ihre Arbeit ausgehend von den Gemälden des Malers Cy Twombly fort
… Das Stück wimmelt von choreografischen Details, die in die Körper und in den Raum eingeschrieben sind. Wie Blitze scheinen Referenzen aus der Lebendigkeit der Körper hervorzugehen. Alles scheint ebenso millimetergenau wie zufällig zu sein, ganz im Sinne von Jacques Monods Definition des Lebens, das zwischen „Zufall und Notwendigkeit“ entsteht. Dieses Stück hat etwas Jubelhaftes, etwas Unbeschwertes an sich. Der Frühling hat nicht die Gestalt einer Landschaft, er hat keinen Geruch, er hat kein Gesicht, er ist ein widersprüchlicher Zustand, irgendwo zwischen Kraft und Anmut angesiedelt.
WILDER SHORES, 2020
Dansercanalhistorique.fr / Von Thomas Hahn – 25. September 2020
https://dansercanalhistorique.fr/?q=content/montpellier-danse-40bis-creation-de-wilder-shores-de-michele-murray
…WILDER SHORES zeichnet sich durch absolute Strenge, unerbittliche Präzision und unfehlbare Disziplin aus. Und doch eröffnet die Präzision in Schrift und Ausführung Räume der Freiheit…
Bei ihren scheinbar zufälligen Überquerungen der Bühne beobachten sich die Individuen und treffen aufeinander, von Angesicht zu Angesicht oder parallel. Sie stimmen sich aufeinander ein, die Zeit, um diese gemeinsame Energie aufzuladen und sich erneut auf den Weg zu neuen menschlichen Abenteuern zu machen. Und es funktioniert!
Offshore Revue / Von Jean Paul Guarino – September 24, 2020 / Montpellier Danse 40 Bis
Nous y étions, en y étiez-vous ? Montpellier Danse 40 Bis / septembre 2020
… Der Titel des Stückes, Hinweis auf die Arbeitsweise der Künstlerin, ist wahrscheinlich vor allem gewählt worden, um Energie zu verschaffen, ihre Choreografie zu beflügeln, und noch weiter ihren anspruchsvollen Weg zu gehen. Und es funktioniert!…
…Während in diesem „ersten Teil“ die Energie und das Charisma des kleinen Jimmy Somerville – eigentlich Baptiste Menard – auffällt, offenbart sich im darauffolgenden Teil ein großartiges Tänzerduo – Marie Leca und Alexandre Bachelard… Dieses Violett verwandelt sich dann in ein rohes Blau, das die Körper ein wenig mehr entblößt und die Schweißperlen blinzeln lässt. Die ganze Choreografie sagt uns, dass dies kein Duett ist, dass dies auch kein Paar ist; es zeigt uns vielmehr wie 1 plus 1 eigentlich 1 macht. Weil er es war, weil sie es war. Es ist wunderschön…
L’œil d’Olivier / By Olivier Frégaville-Gratian d’Amore – September 23, 2020
… Eine ganz eigene Handschrift. In schwarzen Kostümen gekleidet, die mit dem weißen, makellosen Boden kontrastieren, dringen die sechs Tänzer:Innen auf die Bühne. Sie kommen einer nach dem anderen herein, verschwinden manchmal wieder, kommen heimgesucht zurück und stehen nicht still. Solo, Duett, jeder folgt seiner eigenen Partitur. Die Körper messen sich gegenseitig, suchen sich gegenseitig und ignorieren sich gegenseitig. Die choreografische Handschrift von Michèle Murray ist nicht linear. Sie setzt sich aus einer Vielzahl von Wörtern zusammen, die durch eine strenge Grammatik miteinander verbunden sind. Ausgebildet in der Arbeit von Merce-Cunningham, liebt sie Bewegung um der Bewegung willen. Eine Bewegung folgt der anderen, manchmal überrollen sich die Bewegungen. Ihre choreografische Prosa ist, obwohl formal, üppig lebendig…
Spintica / Von Marie Reverdy – Oktober 2022
… Auf der Bühne scheinen sich die Darsteller wie Teilchen zu bewegen, die aus einem Urknall ohne vorherige Explosion hervorgegangen sind; in dem Orbit, in der Kollision, in der Schwebe, in der Anziehung etc. In einem fast puren, um nicht zu sagen kosmischen Raum treten Skizzen von Erzählungen in einen Dialog mit der Abstraktion, die sich aus diesen Skizzen ergibt und zu der sie zurückkehren. Die von Gerome Nox auf der Bühne geschaffene Musik nimmt allmählich an Intensität, Lautstärke und Dichte zu. Die Wege organisieren und desorganisieren sich, bevor die Tänzer die Bühne verlassen und uns mit einem leeren Raum zurücklassen. Das Licht ändert sich noch ein paar Mal und signalisiert uns, dass es etwas zu beobachten gibt. So schauen wir in den Raum, bevor zwei Tänzer für ein überraschend sinnliches, schlichtes Duett zurückkehren, das in einer Abfolge von Hebefiguren und Pausen abläuft. Vier weitere Tänzer kommen hinzu. Das ursprüngliche Duo löst sich auf und die Körper treffen auf andere Körper, andere Ufer…
ATLAS / STUDIES, 2018
Tanzweb.org/ Von Klaus Dilger – April 2024/em>
FAZIT: Ein spannender, hochwertiger Abend zum beinahe Abschluss der 2024-Ausgabe des INTO THE FIELDS Festivals in Bonn
Dansercanalhistorique.fr / Von Gérard Mayen – Juni 2018
Montpellier Danse : « Atlas / Studies » von Michèle Murray
https://dansercanalhistorique.fr/?q=content/montpellier-danse-atlas-etudes-de-michele-murray
Mit einer hervorragenden Besetzung an einem idealen Ort komponiert die Choreografin einen Atlas des Wissens und der Schalkhaftigkeit, ganz in Zeichen der heutigen Zeit.
…Nach dem oben genannten Prinzip der erfinderischen Erneuerung ist dieser oft fesselnd, manchmal berauschend. Jede Studie ist eine Gelegenheit, die Karten neu zu mischen. Dabei werden Kombinatorik, interrelationale Modi, Spielarten und die Aufteilung der Energieniveaus ständig erneut überdacht.
… Es ist unmöglich, die Fülle der Motive, Situationen, Techniken, die von diesen Tänzer:Innen verkörpert und dargestellt werden, wiederzugeben. Aber aus diesen Kompositionen geht eine spielerische Intelligenz hervor, die auch die Möglichkeit bietet, die Eigenschaften von physischen und moralischen Persönlichkeiten zu genießen, die so vielfältig wie präsent sind und ins Spiel gebracht werden.
… Man findet hier die Essenz des gegenwärtigen Geistes einer zeitgenössischen Interpretation. Der Blick wird dabei oft gefesselt.
Lise OTT, Montpellier Danse juin 2018
Unabhängig voneinander, verankert im Rhythmus der vielfältigen Musik, einschließlich der Komposition von Gerome Nox, sind die jeweiligen Stücke das Ergebnis eines rigorosen und erfinderischen Improvisationsprozesses, der in der Lage ist, die Karten der Moderne neu zu mischen und sich von jedem Akademismus zu emanzipieren. Sie zeichnen den Atlas einer Choreografin, die in einem gänzlich originellen Marathon des reinen Tanzes engagiert ist. Diese Stücke, gefüllt mit Energie und Jubel, laden zum Erleben und Fühlen ein.